Samstag, 21. April 2007

Samstag ist Markttag!

Wie schon die vorhergegangenen beginnt auch dieser Tag mit strahlend blauem Himmel und lautem Vogelgezwitscher. Jedoch während ich unter der Woche das Wetter hauptsächlich auf dem Weg zu und von der Uni oder in der Mittagspause genießen konnte, ist heute Samstag: frei! Richtig frei sogar, dadurch, dass meine Freunde alle auf irgendeine Art beschäftigt sind. Was also tun, um diesen herrlichen Tag so richtig zu nutzen?

Meine Antwort: Mercato di Pian di Massiano. Das ist der Wochenmarkt Perugias, der jedoch (wohl aufgrund von Platzmangel) nicht in der Innenstadt abgehalten wird, sondern auf einem großen Platz etwas außerhalb, dem Stadion gegenüber - weshalb ich bis jetzt auch noch nicht dort war.

Ein rappelvoller Bus bringt mich zur Piazza Umbria Jazz, wo sich Autos und Menschen drängen. Die Beschreibung, die ich vorher in einem Heftchen gelesen hatte, trifft den Markt recht gut: Ein Supermarkt im Freien. Nur, ein Supermarkt, in dem man so ziemlich ALLES bekommt! Erstaunlicherweise sind die Lebensmittelläden in der Minderheit, dominiert von Imbißständen mit Porchetta (Spanferkel) und anderen Spezereien. Dafür gibt es umso mehr Kleiderstände mit überquellenden „Wühltischen“, die eifrig von Italienerinnen jeden Alters durchforstet werden.

Daneben Schuh- und Taschenstände, Haushaltsartikel (Töpfe, Bestecke, Espressomaschinen, …), Bücher und - wohl für die Männer der Frauen an den Wühltischen – einen Werkzeugstand.

Dazwischen auf einmal aufgeregtes Gezwitscher: Ein Zoostand mit Vögeln, Fischen und Kaninchen. In einem Mini-Käfig mauzt eine kleine Katze, die ich vor Mitleid beinahe gekauft hätte… Einen Farbkleks stellen die Blumenstände dar, die ihre Pflanzen auf dem Boden ausgebreitet haben.

Und dann, neben einem Stand mit getrockneten Früchten und Nüssen: Käfige mit Hühnern, Gänsen und Perlhühnern, die laut vor sich hin gackern. Um eine Kiste steht eine Gruppe Italiener mit einem Kind, das gebannt in deren Inneres schaut. Einen Moment später verstehe ich warum: Der Verkäufer greift hinein, steckt zwei hilflos zappelnde gelbe Küken in eine Plastiktüte, ein Geldschein wechselt den Besitzer und die Gruppe zieht um zwei Lebewesen erweitert davon.

Irgendwie habe ich mich in meiner Tierliebe doch zurückhalten und als ich gegen Mittag den Markt verlasse, befinden sich in meinen Tüten weder Katze noch Küken noch Kaninchen…

Mein Mittagessen verbringe ich in meinem Lieblingspark oberhalb des Unigebäudes, wo ich meine anschließenden Versuche zu lernen schnell aufgebe und mich doch lieber meinem Buch widme...

1 Kommentar:

pikarl hat gesagt…

oh, das klingt voll toll. aber was um alles in der welt sind Spezereien??